KONZEPT UND PROJEKTE

DAS MIMI-KONZEPT

Das MiMi-Konzept (mit Migrant:innen für Migrant:innen) wurde aus Ansätzen der sozialen Teilhabe, des Empowerment und der sogenannten Peer Education konzipiert und wird fortlaufend weiterentwickelt. Mit seinen MiMi-Programmen verbessert das EMZ die Gesundheitschancen von Migrant:innen und Geflüchteten und trägt so zum transkulturellen Capacity Building bei. MiMi ist eine soziale Schlüsseltechnologie zur Entwicklung transkultureller Gesundheitskompetenz (Health Literacy), Etablierung gesunder Lebensweisen und zur Förderung gesellschaftlicher Integration.

MiMi rekrutiert, schult und vernetzt mehrsprachige transkulturelle Gesundheitsmediatoren:innen, die in der Folge in ihren eigenen kulturellen Communities mit Kampagnen über das deutsche Gesundheitssystem, gesundheitliche Herausforderungen und gesunde Lebensweisen informieren. Der Einsatz mehrsprachiger Wegweiser und Informationsmedien, der Aufbau lokaler transkultureller Gesundheitsnetzwerke sowie Evaluation und Wirkungsmessung runden das Konzept ab.

Für die Zukunft ist eine Übertragung auch auf die Handlungsfelder Bildung, Arbeitsmarkt, Unternehmensgründung und Demokratiemitarbeit geplant. Für die Entwicklung und bundesweite Realisierung von entsprechenden Projekten und Programmen hat das EMZ in Berlin das „MiMi Integrationslabor“ (MiMi LAB) gegründet. In diesem werden Menschen mit Migrationsbiografie und Geflüchtete mit Akteur:innen der Praxis, Politik, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenkommen und die nachhaltige Integration in Deutschland intersektoral gestalten.

 

Das Ethno-Medizinische zentrum e.V.

Alle Menschen haben – unabhängig von Herkunft, Bildung oder Geschlecht – ein Recht auf die gleichen Gesundheits-, Bildungs- und Integrationschancen. Um dieses Ziel zu erreichen, forschen, entwickeln und gestalten wir im Bereich der Gesundheitskompetenz von und für Menschen mit Migrationsbiografie.

Das Ethno-Medizinische Zentrum Deutschland e. V. (EMZ) wurde 1989 mit Sitz in Hannover gegründet und ist eine gemeinnützige Organisation, die Menschen aus verschiedenen Professionen, Hintergründen und Traditionen zusammenbringt. Als ein nationales Kompetenz- und Referenzzentrum für Migration, Gesundheit und Integration bietet es muttersprachliche und kultursensible Aufklärungs-, Präventions- und Beratungsdienste sowie Dolmetscherservices und Informationsmaterialien an. Das EMZ verbessert zudem durch Forschungsaktivitäten und Fachtagungen den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis im transkulturellen Feld und stärkt durch Trainings und Fortbildungen bundesweit Fachkräfte und Institutionen in ihrer kulturellen Handlungskompetenz.

Unsere Verantwortung

Ziel ist es, die gesundheitliche Versorgung von Migrant:innen zu verbessern, Zugangsbarrieren zu Präventionsangeboten zu senken und gesunde Lebensweisen in Eigenverantwortung zu fördern. Das Ethno-Medizinische Zentrum trägt mit seinen Konzepten, Projekten und Angeboten zur Integration und Gesundheit, zu Empowerment und Capacity Building sowie zum Aufbau von Selbsthilfestrukturen bei Migranten:innen bei. Es folgt hiermit den Empfehlungen und Grundsätzen der Alma-Ata-Erklärung und der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und verbessert und unterstützt mit seinem Wirken die Gesundheitsversorgung, Gesundheitserziehung sowie den Erhalt und die Verbesserung der Gesundheit von Menschen mit Migrationsbiografie und speziell Geflüchteten in Deutschland.

Unsere Standorte

Die MiMi-Programme, Projekte und Angebote des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. sind in drei Projektzentren bundesweit verankert, von wo aus diese für die jeweiligen Regionen und bisher 11 Bundesländer koordiniert sowie weitere Integrationsprojekte entwickelt, implementiert und betreut:

  • Bundeszentrale des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. in Hannover (Nord- und Westdeutschland)
  • MiMi-Projektzentrale des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. in Berlin (für Ostdeutschland)
  • MiMi-Zentrum für Integration in Bayern in München (für Süddeutschland)
  • MiMi-Delta-Projektzentrum des Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. in Mannheim (für Metropolregion Rhein-Neckar)

Gemeinsam mit Kooperationspartner:innen sowie den örtlich verankerten MiMi-Mediator:innen-Clustern sind so Projekte zur Gesundheit in über 70 Städten und Gemeinden möglich. 

Unsere wissenschaftliche Arbeit

Das EMZ kann im Rahmen seiner Arbeit auf weitreichende wissenschaftliche Kooperation und Unterstützung mit Hochschuleinrichtungen bauen. Hierzu zählen u. a. die Duale Hochschule Baden-Württemberg (Institute for Transcultural Health Sciences), die Universität Bremen (Leibniz-Institut für Präventionsforschung) und die Universität zu Lübeck (Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung).

 

Unsere Auszeichnungen
Das EMZ wurde mehrfach mit Zukunfts-, Nachhaltigkeits-, Qualitäts- und Präventionspreisen ausgezeichnet. Die MiMi-Technologie (Mit Migranten für Migranten) des EMZ wurde 2010 in einer „Case Study“ der WHO als Schlüsseltechnologie für Integration von Migrant:innen im Gesundheitsbereich gewürdigt. Für sein Engagement um die Gesundheit von Migrant:innen in Europa erhielt das EMZ unter anderem 2015 den renommierten „European Health Award“.
Unsere (Kooperations-)Partner:innen und Förderer

Entwicklung und Aufbau des multidisziplinären Zentrums wirken Fachkräfte, Experten:innen, Studierende, Wissenschaftler:innen und Personen aus Institutionen öffentlicher Gesundheit sowie der Hochschulwissenschaft, Wohlfahrtsverbände, Privatwirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und von Patientenorganisationen mit.

Das EMZ wird durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie die Stadt und Region Hannover institutionell gefördert. Weitere Projektförderungen erhält und erhielt das EMZ unter anderen von den Landesregierungen in Bayern, Hamburg, Schleswig-Holstein, dem Bundesministerium für Gesundheit, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Europäischen Union und dem Bundesinstitut für Berufsbildung. Förderung und Unterstützung erfolgen auch über die Deutsche Rentenversicherung (Nord und BB), Krankenkassen und Stiftungen. Das EMZ wird im Rahmen von Public Private Partnership aus der Gesundheitswirtschaft von den Unternehmen MSD Sharp & Dohme GmbH, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, WERKHAUS GmbH und weiteren unterstützt.

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